Sie kämpften bis zur letzten Runde, wo sie Valladolid mit 2:1 besiegten und zum ersten Mal seit Jahren den spanischen Meistertitel gewannen. So hat Atletico Madrid die letzte Saison beendet. Es ist nicht mehr der schwache kleine Bruder der berühmteren Madrider Mannschaften. Berauscht von einer großartigen Saison im letzten Jahr, hatte Atleti große Ziele für dieses Jahr. Doch nichts davon scheint sich zu verwirklichen, und die Colchoneros laufen Gefahr, in diesem Jahr ohne Trophäe dazustehen.

In der heimischen Liga ein Flop

Noch in der 90. Minute lag Atletico beim gestrigen Heimspiel gegen Valencia mit 1:2 zurück. Nur dank einer tollen Energieleistung in der Nachspielzeit konnte Madrid schließlich die drei Punkte mitnehmen und zumindest vorläufig den vierten Platz halten. Ja, das ist der Platz, auf dem der Titelverteidiger derzeit steht. Vor dem heutigen Spiel gegen Tabellenführer Real Madrid hat Atletico dreizehn Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze und die Titelverteidigung sieht alles andere als gut aus. Die ehemals solide Abwehr hat in diesem Jahr bereits sechsundzwanzig Gegentore kassiert, und nur der Tabellenneunte Valencia ist noch weiter von der oberen Tabellenhälfte entfernt.

Abgesehen von der Champions League, dem Aus in allen Pokalen

In den Pokalen konnte Atleti seinen Fans zumindest eine teilweise Wiedergutmachung für die misslungenen Leistungen im heimischen Wettbewerb bieten. Allerdings war die Leistung dort so schlecht, dass sie nur in der Champions League spielen werden. Dort treffen sie im Achtelfinale auf Manchester United, das mit Cristiano Ronaldo einen Mittelfeldspieler in seinen Reihen hat, der sich gegen die Colchoneros schon seit langem gut schlägt.

Der spanische Superpokal endete für Atletico Mitte der vergangenen Woche mit einer überraschenden Niederlage gegen Bilbao. Eine Woche später folgte das Aus im Achtelfinale der Copa del Rey, als die Schützlinge von Diego Simeone an Real Sociedad scheiterten. So weit, so gut, eine grauenhaft gespielte Saison könnte ein Ergebnis haben, das selbst am Ende der letzten Saison niemand erwartet hätte. In der Tat kommt langsam das Gerücht auf, dass der argentinische Trainer Diego Simeone angesichts der jüngsten Leistungen einen sehr wackeligen Stuhl unter sich hat. Mal sehen, ob die Krise von Atletico in der Entlassung des Trainers gipfelt, dessen ehrliche Arbeit in den letzten Jahren die Colchoneros in die engste europäische Spitzengruppe geführt hat.