Eine Legende des deutschen Fußballs ist in den Fußballhimmel aufgestiegen

Roman Mráz

Roman Mráz

Eine Legende des deutschen Fußballs ist in den Fußballhimmel aufgestiegen


Uwe Seeler, der ehemalige große Stürmer des Hamburger SV und Vize-Weltmeister von 1966, ist im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in Norderstedt (Deutschland) gestorben. In seiner zwanzigjährigen Vereinskarriere (1953-72 und ein Spiel im Jahr 1978) kam der deutsche Kanonier auf knapp fünfhundert Einsätze, in denen er beeindruckende 406 Tore erzielte. Vor dem Viertelfinalspiel der Frauen bei der Euro 2022 zwischen Deutschland und Österreich wurde ihm zu Ehren eine Schweigeminute abgehalten.

Eine Liebe fürs (fast) Leben mit Hamburger

Uwe Seeler spielt seit seinem 17. Lebensjahr für den Hamburger SV und ist dem Verein fast seine gesamte Fußballkarriere treu geblieben, obwohl mehrere europäische Vereine an ihm interessiert waren. Im Jahr 1960 führte er die Hanseaten nach 32 Jahren zum Titel in der Bundesliga. Im Jahr darauf verhalf er den Hamburgern zum Einzug ins Halbfinale des Europapokals der Landesmeister, wo Seeler mit seiner Mannschaft am FC Barcelona scheiterte. Ein weiterer großer Erfolg war das Finale gegen den AC Mailand im Pokal der Pokalsieger 1968, als Seeler zum Torschützenkönig des Wettbewerbs wurde.

Wie wir in der Einleitung geschrieben haben, verbrachte der deutsche Kanonier fast seine gesamte glanzvolle Karriere in der Hafenstadt und beendete sie 1972 im Alter von 36 Jahren. Seine einzige Abwechslung außerhalb Hamburgs war ein Spiel in der irischen Fußballliga im Jahr 1978 im Trikot des Cork Celtic FC, aber das war eher eine Sponsorenveranstaltung. Doch selbst in diesem einen Spiel erzielte Seeler zwei Tore, die seine ohnehin schon reiche Torschützenliste weiter aufstockten.

Erfolge in der Nationalmannschaft und offizielle Skandale

Auch auf nationaler Ebene konnte der kleine Stürmer mit Deutschland Erfolge feiern. Im Jahr 1966 erreichte er mit der deutschen Nationalmannschaft das Finale der Weltmeisterschaft, wo die Deutschen in der Verlängerung gegen England unterlagen. Vier Jahre später fügte Seeler seiner WM-Sammlung auch Bronze hinzu, wozu er drei Tore beitrug.

Was die Fußballmeisterschaft angeht, so gelang Seeler eine interessante Premiere. Er war der erste Spieler in der Geschichte der Weltmeisterschaften, der mindestens 20 Spiele bestritten und in jedem der vier Turniere mindestens zwei Tore erzielt hat. Insgesamt erzielte er 43 Tore in 72 Einsätzen für die Nationalmannschaft.

Auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn spielte Uwe Seeler weiter Fußball. Ab 1995 war er Präsident seines geliebten Hamburger SV, wo er nach zweieinhalb Jahren wegen des Finanzskandals des deutschen Vereins aufhörte. Seeler selbst war jedoch nicht in diesen Vorfall verwickelt, wie sich später herausstellte.

Auf der Leinwand war er 1972 in dem Film Willi wird das Kind schon schaukeln zu sehen, in dem er sich selbst darstellte.

Uwe Seeler s Pelém

Seeler mit Pelé, der ihn zu den 125 besten lebenden Fußballern zähltelebenden Fußballer zählte Quelle: onzemondial.com

Auch viele Trainer, Funktionäre und sogar Politiker haben sich an die deutsche Legende erinnert:

"Mit seinem bescheidenen Auftreten hat er die Menschen abseits des Platzes begeistert und für sich gewonnen. Wir haben ihn immer gemocht. Er wird uns allen in der Nationalmannschaft und im Verband sehr fehlen. Sein Name ist ein Symbol für Vereinstreue und Loyalität."

"Wir haben einen der besten Fußballer verloren, die Deutschland je hatte. Er war nach Fritz Walter unser zweiter Ehrenspielführer, ein Idol für Generationen, ein echtes Vorbild. Viele seiner Tore sind unvergesslich."

"Er war für viele ein Vorbild, eine Fußballlegende und natürlich ein Ehrenbürger Hamburgs. Ich hatte die Gelegenheit, zu seinem 80. Geburtstag eine Rede zu halten. Wir alle wollen so sein wie unser Uwe - selbstbewusst und bescheiden. Wir werden ihn vermissen." Bundeskanzler Olaf Scholz